Leserbrief „Stadt unterstützt Dorfzentrum“ vom 10.Dez 2020

Nun soll aktuell am 1.2. der Zirkus „Dorfzentrum Önsbach“ doch wieder weitergehen. Was aber soll an den Plänen so „spannend“, so „toll“ oder so „überzeugend“ sein, wie es am 7.12 im Bauausschuss geäußert und hier am 10.12.2020 berichtet wurde?

Die Ortsverwaltung (OV) zieht sich nach diesen Plänen in einen entlegenen, vom Dorf abgeschotteten Winkel hinter einen Discounter zurück. Alle Wege zur neuen OV werden länger.

Auf der neuen, aber engen Christine-Rösch-Straße, zwischen OV, Tagespflege und Discounter, begegnen sich auf 7,2m Breite der Verkehr zur Bäckerei, der Hol- und Bringdienst der Tagespflege, die Fußgänger- und Radfahrer:innen und es ist die Zufahrt für Rettungsdienst und Feuerwehr. Parken unmittelbar vor dem Rathaus, wie heute, geht nicht mehr. Nur min. 60m zu Fuß entfernt, auf dem Parkplatz des Discounters.

Können heute Gehbeeinträchtigte über 3 Stufen in das Rathaus hineingehen, werden es in Zukunft 23 Stufen sein, weil sich die OV in 3.9m Höhe, im Dachgeschoss des Cafés befindet. Barrieren werden also aufgebaut, statt beseitigt.

Und die Architekten haben sich mächtig ins Zeug gelegt, diesen Schwachpunkt zu kaschieren: Raum für 23 sichere Stufen wäre da, wenn nicht noch ein Aufzug ins Treppenhaus müsste. Es soll ja „barrierefrei“ sein. Die Treppe ist um diesen Aufzug zu kurz und steil und der Aufzug selbst ist ungeeignet für Rollstühle und Kinderwägen, weil er quer statt längs hineingequetscht wurde. So etwas wissen Architekten.

Das Flächenangebot im Grundriss der Dachgeschoss-Verwaltung täuscht. Trotz der 40° Dachneigung engen Dachschrägen ab 1,45m Kniestockhöhe ein. Es gibt Beulen beim Gang auf die Toiletten, aber wenigstens ist es Zwergen möglich, aus den tiefergelegten Scheinfenstern hinaus zu sehen.

Kein Sitzungszimmer, nur einen „Besprechungsraum“. 2m nutzbare Breite für 10 gezeichnete Sitzplätze. Dieser Unsinn wurde vom Architekten in der Schnittzeichnung(!) hinter einem Baum versteckt.

Die Tagespflege ist dann das traurige und bittere Ende vom Lied: Nach 8 Jahren des Posaunens, bringt es der Bürgerverein fertig, den Älteren einen Lebensabend direkt neben dem Parkplatz des Discounters anzubieten. Balkone, Fenster der Wohnungen, Ruheräume, Freiluft Ruheplätze – alles in unmittelbarer Nachbarschaft zum Parkplatz! Die Älteren werden durch diese Zuordnung der Gebäude regelrecht als Lärm-, Staub- und Abgasbarrieren eingesetzt! Die besseren „Wohnlagen“ sind OV, Café und Dorfplatz vorbehalten.

Wer solche Pläne vorantreibt und bejubelt, statt ihnen entgegenzutreten, verliert jede Reputation, soziale oder öffentliche Belange anvertraut zu bekommen!

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